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Der Eiszapfen 20/21

(eine Reizwortgeschichte von Matheo Enhuber)

An einem schönen Wintertag hing Paul, der erste Eiszapfen an einer Dachrinne, mit seinen sechzehn Freunden an einem alten Holzhaus herum.

Im letzten Frühling saß er in Deutschland an einer Eisskulptur fest. Jetzt war dieser Winter auch vorbei und er spürte, wie er anfing zu schmelzen.

Als er sich von seinen Freunden verabschiedet hatte, geschah es: Es knackte und er fiel in eine Pfütze. In weniger als zehn Minuten war er geschmolzen und floss auf den Gullischacht zu. Er hatte keine Angst, denn er hatte diesen Augenblick seit Jahren immer wieder erlebt. Als er in der Kanalisation gelandet war, wurde es stockdunkel. Bald stellte er erleichtert fest, dass er endlich am Ende des Tunnels angekommen war.

Er trieb und trieb elf Monate lang herum und entdeckte, dass er ein paar Tage darauf als Schneeflocke auf ein Haus mit vielen Eiszapfen zuflog und – an der Dachrinne festfror.

So begann es und so wird es sich immer wiederholen.

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